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Frameraten         (Stand: 06.06.2017)

Welche Framerate ist die richtige?
Antwort: Es kommt darauf an, was man erreichen möchte.

Woher kommen die verschiedenen Frameraten überhaupt?
In Deutschland wurde seit 1967 im PAL Format mit einer Bildwiederholfrequenz von 25 Vollbildern pro Sekunde, oder 50 Halbbildern pro Sekunde gesendet. In den USA und vielen anderen Ländern wird das NTSC Format mit 30 Vollbildern (genauer 29.97) bzw. 60 Halbbildern (genauer 59,94) gesendet. Die unterschiedlichen Frequenzen resultieren aus den unterschiedlichen Wechselspannungsfrequenzen in den Ländern (Europa 50Hz, USA 60Hz). Kinofilme werden bis heute mit einer Bildwiederholfrequenz von 24 Vollbildern pro Sekunde gedreht. Konvertiert man so einen Kinofilm nach PAL bzw. NTSC führt das zu unliebsamen Effekten wie duplizierte oder weggelassene Frames, schnellerer Abspielgeschwindigkeiten usw. Die verhältnismäßig langsamen 24 fps bei Kinofilmen werden als sogenannter "Kino-Look" wahrgenommen. Es handelt sich hierbei u.a. um ruckelnde Schwenks und Bewegungen. Viele halten deshalb auch heute noch an 24fps fest. Wie so vieles, ändert sich aber auch das, denn bei aufwendig produzierten neuen Kinofilmen und bei 3D-Kino werden auch schon 48 fps verwendet.

Entscheidung der Framerate.
Bei der Aufnahme sollte immer mit der höchstmöglichen Framerate aufgenommen werden, denn je höher, umso sanftere Bewegungen erhält man. Im Schnitt behält man diese Frameraten so lange wie möglich unverändert und gibt den Film möglichst auch so aus. Wenn der fertige Film auf eine DVD oder BluRay gebrannt werden soll, müssen natürlich die Spezifikationen dieser Datenträger eingehalten werden. Interessant wird die Framerate besonders dann, wenn mit mehreren Kameras aufgenommen wird. Idealer Weise verwenden alle eingesetzten Kameras die gleiche Framerate bei der Aufnahme, ansonsten muss man sich hier auf den kleinsten gemeinsamen Nenner oder ein gerades Vielfaches einigen. Man kann ohne weiteres 30fps Sequenzen in ein 60fps Projekt einfügen oder umgekehrt. Ob nun PAL (25 oder 50fps) oder NTSC (30 oder 60 fps) gewählt wird, hängt somit von den eingesetzten Kameras ab. Wenn z.B. eine GoPro Hero 3 HD verwendet wird, stehen dort die Frameraten 25 und 50 bei Einstellung PAL, bzw. 30 und 60 fps bei Einstellung NTSC zur Verfügung. Hier sollte die Wahl also auf Einstellung NTSC mit 60fps fallen, es sei denn, andere Kameras können keine 30 oder 60fps aufnehmen.

Zu Bedenken.
Alles hat auch seine Konsequenzen. Höhere Auflösungen im Zusammenhang mit höheren Frameraten benötigen mehr Speicherplatz und beim Schneiden höhere Anforderungen an den Rechner. Beides wird aber immer erschwinglicher und stellt wohl in den meisten Fällen kein entscheidendes Kriterium für eine geringere Framerate dar.

Fazit:
  • 24 fps nur dann, wenn die Aufnahmen in ein Gesamtprojekt mit 24 fps einfließt.
  • 25 fps nur dann, wenn der Film ausschließlich auf eine DVD oder BluRay ausgegeben werden soll.
  • 30 fps immer dann, wenn nicht auf DVD oder BluRay ausgegeben werden soll. Man erhält den flüssigsten und weichsten Ablauf. Zeitlupen können sehr gut mit 60 fps Material realisiert werden.
  • 50 fps immer dann, wenn nicht auf DVD oder BluRay ausgegeben werden soll, und die bestmöglich Qualität erhalten bleiben soll. Herunterrechnen auf 25 fps geht sehr gut und kann deshalb auch gut in 25 fps-Projekten verwendet werden.
  • 60 fps immer dann, wenn nicht auf DVD oder BluRay ausgegeben werden soll, und die bestmöglich Qualität erhalten bleiben soll. Herunterrechnen auf 30 fps geht ja immer noch.

In Projekten sind 25 mit 50 fps bzw. 30 mit 60 fps gut vereinbar.
Eine höhere Framerate liefert einen flüssigeren Film.
Wenn Zeitlupen realisiert werden sollen, geht das ebenfalls mit einer höheren Framerate besser.


Wer es sich leisten kann und es wirklich braucht, kann auch mit höheren Frameraten aufnehmen. Das dürften aber die allerwenigsten unter uns sein und deshalb gehe ich hier nicht darauf ein. Hier nur eine kleine Auflistung, für diejenigen, die sich dafür interessieren.
  • Hochgeschwindigkeits-Filmkameras: 360 fps (entwickelt sich ständig weiter)
  • Drehprismenkameras: 10.000 fps. Solche Hochgeschwindigkeitskameras belichten, indem sie den Film über ein Prisma laufen lassen, statt einen Verschluss zu verwenden.
  • Trommelkameras: 20.000 fps
  • Drehspiegelkameras: bis zu 25 Millionen fps
Es ist schon beeindruckend, was man mit Hochgeschwindigkeits-Filmkameras machen bzw. sehen kann. Vor allem ist es erstaunlich, was ein Mensch nicht wahrnehmen kann. Beispiele mit der "Phantom Cinemag v2511" sind hier zu sehen.



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